Kooperationsveranstaltung der UNESCO-Schule und dem Georg-Forster-Gymnasium
Der Theatersaal in der Stadthalle ist gut gefüllt. In den Stuhlreihen sitzen die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 11 (EF) aus der UNESCO-Schule und dem Georg-Forster-Gymnasium. Das Licht im Saal wird gedimmt. Es wird ganz leise im großen Saal, als eine Polizeibeamtin auf der Bühne in den Lichtkegel tritt und die Anwesenden begrüßt.
So begann am 14. November 2024 der „Crash Kurs NRW“, bei dem Polizeibeamtinnen, Rettungssanitäter, Ärztinnen, Feuerwehrleute, Seelsorgerinnen und auch Unfallopfer sowie deren Angehörige die Folgen schwerer Verkehrsunfälle schildern. Verkehrsunfälle nicht irgendwo, sondern hier im Kreis Wesel, direkt bei uns. Die eindringlichen Schilderungen werden von Fotos dieser realen Verkehrsunfälle, die sich in der Umgebung von Kamp-Lintfort ereignet haben, unterstützt. Es wird schnell deutlich, wie hart es sein kann, die Realität von Verkehrsunfällen zu erfahren, so wie es im Logo der Veranstaltung der Polizei auch zu lesen ist.
Die Schülerinnen und Schüler hören, sehen, spüren, fühlen persönliche Schilderungen von Menschen, die sich beruflich mit den schlimmsten Unfällen befassen müssen, bei denen Menschen, oft auch Kinder oder Jugendliche im gleichem Alter, schwer verletzt werden, Gliedmaßen verlieren, dauerhafte Behinderungen davon tragen oder sogar zu Tode kommen.
Warum das Alles? Die Antwort ist ganz klar!
Die Teilnahme am Straßenverkehr, unterwegs zu sein, Mobilität zu Fuß, per Fahrrad, E- Scooter, Motorrad oder Auto zu nutzen, bedeutet, dass Verantwortung übernommen werden muss – Verantwortung für sich und auch für andere Verkehrsteilnehmende.
Es scheint wichtig und gut zu sein, wenn diese Verantwortlichkeit früh genug erlernt wird. Die Veranstaltungsreihe zeigt den jungen Menschen die dramatischen Folgen von Übermut und Leichtsinn im Straßenverkehr eindrücklich auf.
„Wie würde sich mein Leben verändern, wenn ich der Verursacher eines schweren Unfalls mit schlimmsten Folgen bin?“ oder „Was, wenn ich Schuld am Tod eines Menschen habe?“ auch solche Fragen wurden in der rund zwei Schulstunden dauernden Veranstaltung thematisiert.
Der „Crash Kurs NRW“ ist ein wichtiger, jährlicher Termin im Schulkalender und im verkehrserzieherischen Konzept der UNESCO-Schule Kamp-Lintfort. Mit ihm soll Sensibilität für den Themenkomplex geschaffen werden. Die künftigen Fahranfänger bekommen so schon frühzeitig die Gefahren des Straßenverkehrs vor Augen geführt und sind aufgefordert eine eigene Position zu entwickeln. Alles, damit Unfällen vorgebeugt werden kann und damit Zukunfts- und Lebensträume nicht wie ein Luftballon in Sekundenschnelle irreversibel zerplatzen.