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Aus der Sicht der Lernenden: Wie fühlt sich der Lockdown für Schülerinnen und Schüler an?

von Ela Yeter, Klasse 9b

Wenn man zu dem Thema Corona die Meinung aller Menschen kennen würde, dann gäbe es dabei sicher sehr viele Gemeinsamkeiten: Lockdown, Kontaktbegrenzungen, Masken, Distanzlernen bzw. Homeoffice, keine Familientreffen, kaputter Schlafrhythmus usw.

Corona – eine Weltkatastrophe
Alles negativ? Wir Menschen sehen immer das Negative bei solchen Ereignissen; sicher zurecht in der Corona-Phase, da so etwas Ernstes nicht andauernd passiert. Jedoch sollte man in ALLEM das Positive sehen, da alles einen bestimmten Grund hat.
Ich denke, dass für mich die Moral dieser Corona-Zeit Folgendes ist: Dinge, die wir vor Corona nicht wertgeschätzt haben, sind nun nicht mehr da bzw. wir vermissen einiges. Beispiele dafür wären, dass wir inzwischen Angst davor haben, ohne Maske mit Menschen zu reden. Oder wir können nicht mehr Zeit mit unseren Freunden verbringen, ohne dass ich die ganze Zeit von der Angst beherrscht werde, angesteckt zu werden; denn wir wissen ja nicht, ob unser Gegenüber Corona hat oder nicht. Durch Corona sterben täglich tausende Menschen, in Deutschland und in anderen Ländern. Die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung, dass es auch unsere Familienmitglieder treffen könnte, liegt sehr hoch; bei Menschen also, von denen wir uns es nicht einmal vorstellen wollen, dass sie durch Corona jederzeit sterben könnten.
Mit diesem Artikel möchte ich zeigen, dass man nicht alleine ist, jeder inzwischen bestimmt Ähnliches fühlt und wahrscheinlich ähnliche Ängste hat.

Der 13. März 2020
Ich als Schülerin möchte nun über den Distanz-Unterricht berichten. Als ich am 13. März 2020 erfuhr, dass wir ab diesem Zeitpunkt keine Schule mehr haben würden, freute ich mich, ehrlich gesagt, sehr.
Es machte mir extrem Spaß, die Schulaufgaben zu Hause zu erledigen. Ich wurde viel schneller fertig als in der Schule. Es lag daran, dass ich mich nur nach mir selber ausrichten musste und somit vier bis fünf Stunden lang konzentriert die Aufgaben erledigen konnte, ohne Pausen.
Dies sorgte für mehr Motivation und die Lage war damals gar nicht so ernst wie jetzt. Ich konnte mich viel öfter mit Freunden und der Familie treffen.
Zurzeit fehlt einem die Motivation, all die Aufgaben zu erledigen: Denn diese ganze Corona-Zeit ist zu einer Routine geworden und man ist die ganze Zeit zuhause, aus Angst sich anzustecken.

Die Aufgaben: Problem Zeiteinteilung 
Inzwischen hofft man, dass sich alles wieder normalisiert und wir unser altes Leben weiterleben können; aber dies ist zurzeit sehr schwierig. Im Schülerleben gibt es auch einige Schwierigkeiten, wie zum Beispiel, dass wir uns die Aufgaben selber erklären müssen bzw. alles viel aufwändiger ist als in der Schule. Ich versuche meine Aufgaben immer alle in zwei bis drei Tagen zu erledigen, da ich dann dieses erleichternde Gefühl bekomme, alles fertig gemacht zu haben. Lieber stresse ich mich zwei bis drei Tage, anstatt die ganze Woche gestresst zu sein. Genau dies ist meine Einstellung: Dann hat man es hinter sich und kann sich die nächsten Tage ausruhen und hat auch keinen Zeitdruck, etwa eine Stunde vor der Abgabezeit noch viel erledigen zu müssen.
Ich denke, dass nichts unmöglich ist: Man kann seine persönlichen Ziele auch während einer Pandemie verfolgen. Wenn man etwas wirklich verstehen möchte, dann nimmt man sich auch die Zeit und probiert alle möglichen Wege aus, anstatt nach einem einzigen Versuch das Buch zu schließen oder gar aufzugeben. Um ehrlich zu sein, geht es mir ab und zu auch so: Wenn ich eine Aufgabe nicht verstehe, würde ich gerne mit einer anderen weitermachen; das ist nicht gut, weil man die schwierige Aufgabe dann nur nach hinten verschiebt und mit der einfacheren Aufgabe weitermacht. 

Motivation: meine Ziele
Im Endeffekt werde ich mir die Mühe gegeben haben, die jeweilige Aufgabe zu verstehen und zu machen. Warum sollte ich die Aufgabe dann nicht sofort schon am Anfang erledigen?
In solchen Momenten denke ich immer an meine Ziele. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht; aber sobald ich an das denke, was ich erreichen möchte, habe ich immer wieder die Motivation, alle meine Aufgaben so gut wie möglich zu bearbeiten.