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Eine neue Königin an der UNESCO-Schule – Die USKL erhält einen Bienenstock

Eine neue Königin an der UNESCO-Schule

Die UNESCO-Schule hat eine neue Königin: Eine Bienenkönigin ist mit ihrem fleißigen Volk auf das Schulgelände gezogen. Schulleiterin Sabine Kliemann und Biologielehrerin Kirsten Matthes begrüßten die Bienen und ihr Bienenhaus herzlich, stellvertretend für die Schulgemeinde. Imker Marc Bergmann hat für die UNESCO-Schule ein extra friedliches Bienenvölkchen ausgesucht und mitgebracht. An einem kühlen Montagnachmittag, den 12. April 2021, erkundeten die Bienen noch etwas zurückhaltend im Rahmen ihrer Einschulung die neue Umgebung. Doch schon bei den ersten Sonnenstrahlen am folgenden Tag wirkten sie wesentlich munterer und aufgeschlossener; in diesem Sinne verhalten sich die Bienen nicht viel anders als menschliche Schulneulinge.

Startschuss für Honigbienen und Imkerei-Ausbildung an der UNESCO-Schule  

Der Schulgarten der UNESCO-Schule erhielt im Jahr 2020 eine lobende Erwähnung für seine Insektenfreundlichkeit bei einem bundesweiten Pflanzwettbewerb. Veranstaltet wurde der Wettbewerb „Wir tun was für Bienen“ von der Initiative „Deutschland summt“.

Aus diesem Anlass hat Lehrerin Kirsten Matthes im Jahr 2020 Kontakt zu Marc Bergmann aufgenommen, Gründungsmitglied der Regionalgruppe „Kamp-Lintfort summt“. Seitdem hilft er der UNESCO-Schule Kamp-Lintfort, eine eigene Schulimkerei aufzubauen. Seit Anfang Februar 2021 haben sich die Lehrerinnen und Lehrer Petra Breuker, Sabine Kliemann, Dorothee Lauterbach, Kirsten Matthes und Jörg Grütjen jeden Montagabend per Online-Videokonferenz getroffen, um mit Marc Bergmann das Wichtigste zum Thema Imkern zu erfahren: Dazu hat Marc Bergmann aufwändige Powerpoint-Präsentationen entworfen. Denn bevor man am Bienenstock Honig ernten kann, sind einige theoretische und praktische Grundlagen zu beachten. Marc Bergmann erläuterte etwa die Imker-Grundausstattung, Bienenkrankheiten, Bienenfortpflanzung und Nahrungsquellen der Bienen. 

Der Kern des Imkerteams der Schule: Sabine Kliemann, Dorothee Lauterbach, Marc Bergmann, Jörg Grütjen und Kirsten Matthes in Imker-Schutzkleidung

In der Schulwoche nach den Osterferien gab es dann die erste direkte Begegnung mit dem Bienenvolk und der blau markierten Bienenkönigin. Mit viel Respekt und dem nötigen Abstand wurde sie im Bienenkasten gesucht und in der Menge der Arbeitsbienen schließlich auch gefunden.

Später sollen die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Bienen-Projektes zum Beispiel

  • die Imkerei kennenlernen, 
  • die Rollenverteilung im Bienenstaat begreifen und
  • die Bestäubungsleistung der Bienen würdigen.
Ein Wabenrahmen mit Arbeitsbienen

Warum Bienen so wichtig sind

Bienen liefern nicht nur unseren Honig. Durch ihre Bestäubung von Blumen, Blüten und Bäumen sichern sie auch einen großen Teil der biologischen Vielfalt. Sie sind für fast 80 Prozent unserer landwirtschaftlichen Nutzpflanzenproduktion unentbehrlich. Bienen sind sozial organisierte Lebewesen mit einer großen Fähigkeit zu kommunizieren. 

Doch die Bienen und andere Insekten sind bedroht, das Artensterben nimmt zu. Gleichzeitig und als Reaktion hierauf erlebt das Imkern seit 2005 einen regelrechten Boom, nicht nur im urbanen Raum.

Marc Bergmann von „Kamp-Lintfort summt“

Marc Bergmann ist erfahrener Imker und „Ur-Lintforter“, so seine Worte. Viele kennen ihn vielleicht von der freiwilligen Feuerwehr Kamp-Lintfort, bei der er schon über 25 Jahren aktiv ist. Im Jahr 2016 hat er begonnen, mit Bienen zu imkern. Er ist treibende Kraft hinter der Initiative „Kamp-Lintfort summt“: Ziel ist es, Lebensraum und Nahrungsquellen für bestäubende Insekten wie Honigbienen im Stadtgebiet von Kamp-Lintfort zu schaffen. Neben Bienen sind aber auch Hummeln, Mauerbienen, Faltenwespen als Blütenbestäuber am Niederrhein, in Europa und auf der ganzen Welt fleißig unterwegs; ohne sie würden Blumen und Nahrungsmittelpflanzen, Gärten und Ackerflächen nicht jeden Frühling aufblühen. Ohne eine große Vielfalt an Insekten, unter Fachleuten „Biodiversität“ genannt, würde die Natur ganz schnell verkümmern.

Bienenfachmann Marc Bergmann gibt dem WDR ein TV-Interview

Aktionstag am 17. April rund um die alten Zechentürme

Seit dem Jahr 2021 ist der Förderverein der Landesgartenschau Kamp-Lintfort Träger der Initiative „Kamp-Lintfort summt“: Am Samstag, den 17. April 2021, etwa hatten der Förderverein und „Kamp-Lintfort summt“ zu einem Aktionstag aufgerufen; Motto: „Lasst uns ein Meer von 1000 Blumen säen!“ 

Denn damit das ehemalige Zechengelände auch im Jahr 2021 als Bienen-Eldorado und Blumenparadies aufblüht, haben unter professioneller Leitung Freiwillige einige Flächen für Blumenbeete hergerichtet: Die Helfer haben im Zechenpark Blumensamen ausgesät, die Böden geebnet, gewalzt und gegossen. Außerdem gab es für Neugierige Info-Stände mit viel Wissenswertem. 

Kamp-Lintforts Bürgermeister Professor Dr. Landscheit begrüßte um 11 Uhr an der Südwiese des LaGa-Geländes am Kalisto-Tierpark die über 50 freiwilligen Helfer der Mitmach-Aktion. Dabei waren auch die Lehrerinnen und Lehrer Kirsten Matthes, Ulrike Spikker und Jörg Grütjen. Bienenfachmann Marc Bergmann gab sogar dem WDR ein TV-Interview. Am Schluss wurden als Dankeschön extralange Bratwürste und Getränke an die Helferinnen und Helfer verteilt.

Lehrerin Kirsten Matthes beim Aktionstag im Zechenpark

Geschichte, Ziele und Aktivitäten von „Kamp-Lintfort summt“

Am 22.03.2018 unterzeichnete der Bürgermeister Landscheidt die Beitrittserklärung zur Aktion „Deutschland summt”. Im Frühjahr 2019 dann unterstützte „Kamp-Lintfort summt“ tatkräftig die Aktion zur Umwandlung des ehemaligen Modellboot-Beckens am Pappelsee zur Bienenweide. 

Die Initiative „Kamp-Lintfort summt“ informiert auf einer Homepage über ihre Ziele und Aktivitäten (https://kamp-lintfort.deutschland-summt.de/home-kamp-lintfort-summt.html). Dort finden sich eine Menge Informationen und Flyer zum Herunterladen über die Themen Bienen und Biodiversität: So erfährt man etwa, 

  • viel zum Thema Honigbienen,
  • wo in Kamp-Lintfort Bienenstandorte sind, 
  • warum Wildbienen gefährdet sind und weshalb sie unseren Schutz brauchen,
  • wie man biologisch seinen Garten gestalten kann und 
  • warum biologische Vielfalt so wichtig ist.

Ergänzungen finden sich unter www.deutschland-summt.de/home.html.

„Kamp-Lintfort summt“ sucht weitere Unterstützer; einfach unter kamp-lintfort-summt@mail.de melden.