Elisa und Noah sind sich einig: „Der Weg ist einfach fantastisch geworden und gut zum Rennen!“ Die beiden sind aus der Klasse 6e von Frau Hill und Frau Passon; zusammen haben sie im Rahmen des wöchentlichen Gartentreffens 20 Säcke Lava-Mulch verteilt auf den Wegen des Schulgartens. Zurecht sind sie nun stolz auf ihre Leistung am vorletzten Donnerstag vor den Sommerferien 2025. Die Fertigstellung des Weges ist Teil der Renovierung des mittlerweile fünf Jahre alten Gartens der UNESCO-Schule.


Hilfe von Susanne Rous (Kulturbüro Kamp-Lintfort) und Winfried Schendera
Ein Garten ist schön, macht aber auch viel Arbeit: So reden Gartenfreunde, so ist es eben aber auch. Natürlich macht auch der Färbergarten der UNESCO-Schule viel Arbeit. Biologie-Lehrerin Frau Matthes und Herr Grütjen vom Färbergarten-Team baten deshalb um Hilfe; Susanne Rous vom Kulturbüro Kamp-Lintfort hat daraufhin unbürokratisch Hilfe organisiert: Sie hat etwa ihren Kollegen Winfried „Winni“ Schendera angesprochen.
So kam eine kleine Truppe von fünf bis manchmal sieben Helfern zusammen, angeleitet von Herrn Schendera: das Schirrhof-Team. In der großen Pause am Dienstag, 12. Mai 2025, machten die großen und kleinen Kinder der UNESCO-Schule große Augen. Bei strahlendem Sonnenschein bei anfangs 14 Grad, schließlich bei einer Temperatur von 24 Grad begannen fleißige Erwachsene im Schulgarten der UNESCO-Schule zu schuften!
An mehreren Arbeitstagen wurde „Winni“ Schenderas Truppe von der Schulgemeinde mit einer Kanne Kaffee unter dem Vordach der Gartenhütte empfangen. Einmal kochte sogar Schulleiterin Sabine Kliemann persönlich den Kaffee! Klapptisch und Bierbänke standen immer bereit. Frau Rous organisierte an einem anderen Tag einige Portionen Pommes mit der besten Currywurst der Stadt. Denn: „Ohne Mampf kein Kampf!“
Weg jetzt mit festen Randsteinen
Eigentlich sollte die Hilfsaktion schon Ende der Osterferien starten, aber starker Dauerregen verhagelte den ersten Termin. Los ging es dann wenige Wochen später. Einer der Aktiven meinte: „Wir wollen ja arbeiten!“ Einem anderen Helfer rutschte eine kleine Klage heraus: „Leider haben wir nur eine Spitzhacke hier, denn der Boden ist durch das trockene Wetter sehr hart.“ Mit Schaufeln allein ließ sich der Boden kaum bearbeiten. Deshalb war die Hacke zum Auflockern hilfreich. Außerdem wurde der Boden ordentlich bewässert, denn so war es einfacher zu schaufeln.
Zuerst mussten fünf Jahre alte Randhölzer ausgegraben werden. Die Wegbegrenzungen aus Holz waren inzwischen arg ramponiert. Unser Schulhelfer hat die Randhölzer entsorgt. Dann gruben die Helfer über eine Strecke von etwa 50 Metern weiter, um das Einbetonieren von fast 50 Randsteinen, jeweils ein Meter lang, vorzubereiten. Anthrazitfarbene Steine fassen nun die Wege des Gartens ein, so dass Elisa und Noah hier den Lava-Mulch verteilen konnten.
Hilfreich war es, dass Winfried Schendera wertvolle Erfahrungen als Betonbauer mitgebracht hatte: 1992 hat er seine Meisterprüfung als Beton- und Stahlbetonbauer abgelegt. 1998 dann hat Herr Schendera im Bauamt der Stadt Kamp-Lintfort als technischer Berater angefangen. Inzwischen arbeitet er seit vier Jahren beim Kulturbüro.
Gerne berichtet Winfried Schendera von Rammstein- oder Metallica-Konzerten, die er etwa in Berlin oder Nijmegen gesehen hat. Oft trägt er die Tour-Shirts von diesen Konzerten. Klar, dass er unseren Schulgarten mit entsprechender Musik beschallt hat, als er mit seiner Truppe hier an der UNESCO-Schule aktiv war.

Der Garten unserer Schule: Immer weitere Aktionen
In diesem Frühjahrwaren viele weitere unterschiedliche Menschen im Schulgarten der UNESCO-Schule fleißig: Im Rahmen der wöchentlichen Mittagspausen-Aktionen haben etwa Kinder zwei Hochbeete zusammengebaut, unter anderem Doruk und Elias aus der Klasse 7b.
In den Hochbeeten werden verschiedene Tomatensorten angebaut, aber auch Pflanzen, die zum Gewinnen von Pflanzenfarben verwendet werden. Denn schließlich ist unser Garten ein Färbergarten, einer von mehreren, die auf dem Kamp-Lintforter Stadtgebiet im Rahmen des Projektes „Sevengardens Kamp-Lintfort“ entstanden sind.

Das Färbergarten-Projekt der Stadt Kamp-Lintfort ist überregional angeschlossen an das künstlerisch-ökologische Sevengardens-Netzwerk, gegründet von Peter Reichenbach.
Übrigens: Wer sich das Malen und die Farbenherstellung aus Pflanzenmaterial angucken möchte, kann dies u.a. im Rahmen der Veranstaltung „Kamp-Lintforter Gärten“ im Garten des „Haus des Bergmanns“ tun: Sonntag, 13.7.2025, von 11.00 bis 13.00 Uhr, Ebert-Straße 88 in Kamp-Lintfort.